Warum zum Hundefriseur?
Das Fell unserer Lieblinge dienst als Schutzmantel. Es schützt sie vor Hitze, Kälte und Nässe. Um diesen Mantel aufrecht zu erhalten ist es wichtig, dass das Fell luftig locker, sauber und ohne Verfilzungen ist.
Verfilzungen sind ein Nährboden für Parasiten wie Zecken, Flöhe und Milben. Diese können wiederum zu Hautkrankheiten, Entzündungen und Ekzemen führen.
Auch am Verhalten unserer Vierbeiner ist ein gepflegtes Fellkleid zu erkennen - sie fühlen sich sichtlich wohl wenn die Haut atmen kann und nichts juckt oder ziept.
Es gibt verschiedene Fellarten und jede benötigt ihre individuelle Pflege.
Seien wir uns ehrlich - jeder der schon einmal einen Fellwechsel mitgemacht hat weiß, dass mindestens zweimal im Jahr der Staubsauger unser bester Freund ist ;)
Um die eigenen Nerven und den Staubsauger zu entlasten empfiehlt sich ein Besuch beim Hundefriseur im Abstand von etwa 12 Wochen.
Anders ist es bei den "nicht-haarenden" Rassen. Das Problem mit den Wollknäueln die über den Wohnzimmerboden laufen hat man hier zwar nicht, aber trotzdem nimmt die Pflege des Fells einen großen Stellenwert ein um Knoten und Verfilzungen vorzubeugen.
Regelmäßiges Bürsten und ein Besuch beim Hundefriseur etwa alle 6 Wochen ist zu empfehlen.
Ein gut gepflegter Hund, egal ob Pudel oder Bernhardiner, fällt auf - wir als Besitzer erfreuen uns daran und freuen uns umso mehr wenn wir von unserem Umfeld auf unseren schönen Liebling angesprochen werden.
Was ist vor dem Besuch beim Hundefriseur zu beachten?
- füttere deinen Liebling NICHT kurz vor dem Termin
- spazieren gehen - dein Vierbeiner kann sein Geschäft erledigen und Energie abbauen
- Bei Trimmrassen: vor dem Termin NICHT baden!
- Bei Parasitenbefall: Termin verschieben und erst NACH erfolgreicher Behandlung zur Pflege kommen!
- Bitte informiere mich unbedingt über Krankheiten und Allergien deines Lieblings.
"Sommerfrisur" für meinen Hund?
Scheren bei Rassen, die ein zweischichtiges Fell haben (Golden Retriever, Berner Sennenhund, Schäferhund, …) kann langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen.
Dies liegt an der Fellstruktur und den entsprechenden Funktionen:
- Das Deckhaar schützt das Tier vor Witterungseinflüssen, wie Sonne, Regen oder Schnee und ist vergleichbar mit unserem Sonnen- oder Regenschirm.
- Die Unterwolle dient dem Temperaturausgleich, entspricht also quasi einer Heizung oder Klimaanlage.
Ein Temperaturausgleich findet auch beim Hund über die Haut statt. Das bedeutet, nicht das Deckhaar, sondern die Dichte des Unterfells ist entscheidend, ob der Hund sich bei Hitze oder Kälte wohl fühlt.
Was passiert, wenn wir beispielsweise den Golden Retriever scheren?
Das schützende Deckhaar wird entfernt und die Unterwolle lediglich gekürzt.
Somit wird das Fell nicht aufgelockert und die Luftzirkulation und der Temperaturausgleich gehemmt.
DIE FOLGEN:
- die Unterwolle wächst umso dichter nach und verdrängt auf Dauer das Deckhaar
- stumpfes, wie Wollfilz anmutendes und Flüssigkeit aufnehmendes, anstatt abweisendes Haar
- ein Hitzestau entsteht, Hautkrankheiten werden begünstigt.
- der Hund trocknet langsamer, „riecht“ stärker, ist anfälliger für Pilz- und Parasitenbefall
- die empfindliche Haut wird nicht mehr ausreichend geschützt
- Verlust der ursprünglichen Fellfarbe, da sich die Farbpigmente im Deckhaar befinden und durch das Abscheren bzw. das verminderte Wachstum verloren gehen.
- das fehlende Deckhaar erhöht das Risiko eines Sonnenbrandes.
- im äußersten Fall kommt es zu einer sogenannten Clipper Alopezie: das Fell wächst nur noch stellenweise oder gar nicht mehr nach.
Die gesunde Pflege sieht also folgendermaßen aus:
Die lose Unterwolle wird entfernt, der Hunde ausreichend durchgebürstet – somit kann eine gesunde Luftzirkulation stattfinden.
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!! EINE SOGENANNTE "SOMMERFRISUR" IST ALSO NICHT NUR UNNÖTIG, SONDERN SCHADET UNSEREN VIERBEINERN SOGAR !!